Ausdifferenzierung von Hardcore-Punk

Bereits zu Beginn der 1980er Jahre trugen neue Einflüsse zur Ausdifferenzierung der US-amerikanischen HC-Punk-Szene und Abspaltung von der Punk-Szene bei.

Eine entscheidene Rolle spielte dabei die Begründung der Drogen- und Suchtmittel ablehenden Straight Edge-Philosophie, die sich gegen Ende der 1980er Jahre zur eigenen Bewegung entwickelte. Die Erweiterung des Straight Edge-Gedankens um Tierrechte führte zur Radikalisierung der Szene und Begründung der öko-faschistischen Hardline-Ideologie, die Homosexualität und Abtreibungen als >wider der Natur< ablehnt und Aspekte der >Tiefenökologie< beinhaltet.

Zur Ausdifferenzierung der HC-Punk-Szene trug auch das Zusammenschließen in >Crews< bei, die gewalttätige Auseinandersetzungen auf – und abseits – der HC-Shows mit rivalisierenden Cliquen suchten und zu territorialen Machtkämpfen führten. Einen gewalttätigen Habitus pflegen auch die Anhänger_innen des aus Großbritannien stammenden Skinhead-Kult, der sich durch die Stilisierung von Männlichkeit und seinem positiven Bezug zum Patriotismus zum Einfallstor für reaktionäre Ideologie und, wie im Fall der New Yorker HC-Band Youth Defense League, zur Schnittstelle mit der extremen Rechten entwickelte.